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Coming-soon

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Sa, 18.06.2016 - Sa, 30.07.2016

Ort WerkStadt, Emser Straße 124, 12051 Berlin

Angelika Schneider von Maydell

Need to Feed?

Die 1,5 jährige Ausstellungsreihe OHN|MACHT (2016/17) in der WerkStadt will die Mehrdeutigkeit, Wechselwirkung und Ambivalenz des Begriffspaares anhand unterschiedlichster künstlerischer Bearbeitungen ergründen. Damit eröffnet sich eine ähnliche Komplexität und derselbe „doppelte Boden“ wie bei dem 48hNeukölln-Festivalthema SATT.

 


 

 

Im Verweis auf ein menschliches Grundbedürfnis, Essen und Sättigung, eröffnet der Begriff SATT auch die erweiterte Frage nach menschlichen Bedürfnissen überhaupt und deren (Schein-)Befriedigung. 

Kann der im Kapitalismus sozialisierte Mensch gut zwischen seinen menschlichen Grundbedürfnissen, seinen individuell-persönlichen Bedürfnissen und den durch die kapitalistische Umwelt erzeugten, konsumanreizenden Bedürfnissen unterscheiden?

Diese Fragen greift Angelika Schneider von Maydell anhand ihrer Werke auf.

 

Als Auseinandersetzung vor dem Hintergrund der Macht-Ohnmacht Reihe mit Fokus auf das Festivalthema SATT kombiniert die Künstlerin 3 Werkgruppen:


Die erste, Facebook, ist eine Porträtstudie, in der zwölf Banker, deren berufliches Handeln mit der sogenannten Finanzkrise verknüpft ist, gezeigt werden. Diese tritt in direkte Korrespondenz mit einer zweiten Werkgruppe aus der Serie Coming Soon, die ebenfalls Porträtstudien zeigt - allerdings von (schreienden) Neugeborenen.
In der Korrespondenz dieser zwei Werkgruppen bilden sich bereits viele Fragen: Ist das Bedürfnis der Banker, etwa nach immer höheren Boni, ein pervertiertes Bedürfnis oder liegt genau dasselbe Bedürfnis jedem beruflichen Karrierestreben im Kapitalismus zugrunde? Hängt ein solches Bedürfnis mit dem System zusammen oder mit der Natur des Menschen - ist es bei Säuglingen bereits angelegt?


Die dritte Werkgruppe, die ebenfalls aus der Reihe Coming Soon stammt, zeigt die Naturgewalt des Meeres und macht deutlich, dass gesellschaftspolitisches Handeln über sehr lange Zeiträume spezifische Effekte erzeugen kann, die unter Umständen gar nicht rückgängig gemacht werden können. Die Reihe von Meeres-Bildern verweist auf Meeresverschmutzung und Überschwemmungen als Folgen des industriell erzeugten Klimawandels und verweisen damit auf verantwortungslose Klimapolitik und die Bedrohung des menschlichen Lebensraumes.

 

Sind gesellschaftliche Entwicklungen im Kapitalismus schon ausgeufert und was bedeutet das für die Zukunft? Wie lassen sich menschliche Bedürfnisse also langfristig gesehen und ohne die absolute Doppelmoral verfolgen?